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Solar

 

Regenerative Warmwasserbereitstellung durch Sonnenenergie

 

Einleitung

Sonnenenergie als umweltfreundlichste, praktisch unbegrenzt vorhandene und kostenlose Energie kann, wenn in unseren Breiten auch nur zu einem Teil, fossile Energieträger bei der Raumheizung und Warmwasserbereitung ersetzten oder zu mindestens ergänzen und damit dazu beitragen Ressourcen zu schonen und die Umwelt zu entlasten.

 


Foto: Solaranlage - Zielsdorf Massivhaus
 

 

Solar-Drehscheibe - http://www.modernus.de/solardrehscheibe/sonnenertrag-ermitteln

 

 

Solarthermische Anlagen sind mittlerweile technisch ausgereift und können bedenkenlos in das Heizungs- bzw. Warmwassersystem eines Hauses integriert werden. Meistens werden sie heute noch für die Warmwasserbereitung eingesetzt. Die solare Raumheizungsunterstützung etabliert sich jedoch immer mehr, da die Installationskosten für die Anlagen fallen und die Wirkungsgrade der Kollektoren sich verbessern.

 

Solare Deckungsrate einer Standard- Solar- Anlage

Die durch einen Kollektor erzielbare Nutzenergie hängt von mehreren Faktoren ab. Wesentlichen Einfluß hat die insgesamt zur Verfügung stehende Sonnenenergie, die abhängig ist von dem Grad der Bewölkung, der Höhenlage über dem Meeresspiegel, der Tageslänge und dem Sonnenstand.

 

Weiterhin spielen Kollektortyp sowie Kollektorneigung und -ausrichtung eine wesentliche Rolle.

Da die solare Deckungsrate in Deutschland nur 65% beträgt, ist es erforderlich eine konventionelle Heizung und Warmwasserbereitung vorzusehen.

Eine solare Vollversorgung ist nur dann möglich, wenn es gelingt, einen Überschuß an Wärme im Sommer zu produzieren und diesen dann über mehrere Monate für das Winterhalbjahr zu speichern. Dazu sind sehr große Speichertanks erforderlich.

Für ein Einfamilienhaus ist ein Fassungsvermögen von min. 20.000 bis 30.000 Liter nötig. Diese Speicher sind sehr kostenintensiv und müssen darüber hinaus auf Grund ihrer Größe als Teil des Hauses mit eingeplant werden. Sie eignen sich praktisch nur für Neubauten und sind aufgrund der hohen Kosten nur wenig attraktiv.

Abbildung: Monatlicher solarer Deckungsanteil


Da die Installationskosten und die Gerätepreise noch hoch sind, wird in den meisten Fällen von einer Vollversorgung des Gebäudes über Solarthermie abgesehen.

 

 

Allgemeine Beschreibung der technischen Grundlagen

Eine solarthermische Anlage besteht grundsätzlich aus:

Sonnenkollektoren, die die Sonnenenergie einfangen und an eine Soleflüssigkeit abgeben, einem Speicher zur Überbrückung bei fehlender Sonneneinstrahlung und einem geschlossenen Solekreislauf, der die im Kollektor aufgenommene Wärme zum Speicher transportiert, einer Regelung, die die Umwälzung der Sole bei entsprechenden Temperaturdifferenzen von Kollektor und Speicher steuert.

Die Sole wird durch die Sonnenstrahlung im Kollektor erwärmt und dann über den Solekreislauf dem Speicher zugeführt. Hier gibt sie dann die vorhandene Wärme an das Brauchwasser wieder ab.

 

Kollektoren

Kollektoren sind selektiv beschichtete, i.d.R. schwarze Absorberflächen, die die Energie der auftretenden direkten und diffusen Sonnenstrahlung nahezu vollständig in Wärme umwandeln und an ein Wärmeträgermedium abgeben.

 

Flachkollektoren

Als Sonnenkollektoren kommen überwiegend Flachkollektoren mit selektiver Beschichtung und Einfachverglasung in Frage.

Sein im Prinzip sehr einfacher Aufbau umfaßt einen metallenen Absorber, welcher die eintreffende Strahlung an das in Röhrchen zirkulierende Wärmeträgermedium weiterleitet.

Zur Verringerung der Wärmeverluste an die Umgebung ist die Rückseite des Absorbers wärmegedämmt und die Oberfläche wird mit einer ein- oder zweischichtigen Glas- oder einer transparenten Kunststoffplatte abgedeckt.

Dieser Kollektor ist aufgrund seines einfachen Aufbaues der Preisgünstigste. Mit einem Preis von ca. 700,- € für 2,5 m² ist er wesentlich günstiger als die anderen Kollektoren.32 Jedoch ist die gelieferte Energie mit 400 kWh/m² auch relativ klein.

Um die Wärmeverluste nach außen weiter zu minimieren werden die Flachkollektoren auch als Vakuum- Flachkollektoren hergestellt. Hier wird mit einer Vakuumpumpe zwischen Absorber und Außenhülle ein Vakuum von 20 mbar hergestellt, das jährlich erneuert wird.

Die Abdeckscheibe wird wegen des Unterdrucks im Kollektor durch Abstandhalter abgestützt. Der umlaufende Rahmen und die Anschlüsse müssen bei diesem Modell absolut dauerhaft dicht sein.


Vakuum- Röhrenkollektoren

 

Der zweite relativ verbreitete Kollektortyp ist der Vakuum- Röhrenkollektor. Wie der Name vermuten läßt, sind die Absorberflächen statt in einem Gehäuse in evakuierten Glasröhren eingeschlossen. Der Vorteil ist hierbei, daß der Anteil des Wärmeverlustes durch Konvektion kleiner ist und die Röhren dem Sonnenstand optimal angepaßt werden können.

Die Wärmeabgabe an die Kühlflüssigkeit erfolgt durch zwei verschiedene Systeme. Die Erste Möglichkeit ist die direkte Durchströmung der Flüssigkeit durch den Absorber.

 

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Ein anderes System ist das sogenannte Heatpipe- Prinzip. Durch die Übertragung der Wärme an das Wärmerohr, in dem Absorber, verdampft die darin befindliche Flüssigkeit. Der Dampf steigt in den Kondensator, der im Doppelrohr- Wärmetauscher, in der Spitze der Röhre liegt, auf. Im Wärmetauscher wird die Wärme an das vorbeiströmende Wärmeträgermedium abgegeben.

Durch den Entzug der Wärme kondensiert der Dampf. Die Flüssigkeit läuft dann wieder zurück in das Wärmerohr, wo sich der Prozeß dann wiederholt.
 


 

Abbildung: Heatpipe Vakuum- Röhrenkollektor

 

Der Nachteil des Heatpipe- Prinzips ist, daß die Kollektoren ein Gefälle haben müssen, damit die Wärmeträgerflüssigkeit durch die Dichteunterschiede zirkulieren kann. Die Preise für diese Kollektoren liegen bei 750- 1250 €/m². Die gelieferte Energie ist mit 500 kWh/m² größer als bei den Flachkollektoren.*

 

* Recknagel Sprenger Schramek

 

Tabelle: Kennwerte der Kollektortypen
 

Kollektortyp

Konversionsfaktor

Thermischer

Verlustfaktor in

W/m²°C

Temperaturbereich

in °C

Flachkollektor

0,66- 0,83

2,9- 5,3

20- 80

Vakuum-

Flachkollektor

0,81- 0,83

2,6- 4,3

20- 120

Vakuum-

Röhrenkollektor

0,62- 0,84

0,7- 2,0

50- 120


 

Absorberbeschichtungen

Der Absorber ist das Herz eines Sonnenkollektors. Er wandelt das Sonnenlicht in Wärme um. So wurde bei der Optimierung der Sonnenkollektoren vor allem die Absorber- Beschichtung verändert.

Um das Sonnenlicht effektiv in Wärme umzuwandeln, muß der Absorber eines Kollektors einerseits möglichst viel kurzwelliges Sonnenlicht absorbieren und darf andererseits nur so wenig wie möglich langwellige Infrarotstrahlung emittieren. Dementsprechend sollte ein Kollektor einen hohen Absorptions- und einen niedrigen Emissionskoeffizienten haben.

Dieses wird durch selektive Schichten erreicht, die bisher aus Schwarzchrom und Nickel bestanden. Diese Beschichtung erreicht einen Absorptionswirkungsgrad von 96% und einen Emissionskoeffizient von 8- 12%.

Die galvanische Herstellung der Beschichtung wurde vor 5 Jahren durch ein Aufdampfverfahren abgelöst. Hierbei wird die Beschichtung im Hochvakuum aufgedampft.

Neben Aluminiumnitrid und Metallkarbid ist insbesondere die sogenannte TiNOX- Schicht (Titanoxidnitrid) bei dem neuen Verfahren bekannt geworden. Diese Schichten erreichen mit dem Emissionskoeffizienten um 5% wesentlich bessere Werte als die Schichten nach dem alten Verfahren.

Neben der größeren Leistungsfähigkeit haben die neuen Schichten auch eine bessere Öko- Bilanz. Während bei der Produktion von galvanischen Schichten mit toxischen Stoffen umgegangen werden muß, kann TiNox- Material als ungefährlich eingestuft werden. Zudem benötigt die im Vakuum hergestellten Schichten nur einen Bruchteil der Herstellungsenergie, wie die von galvanischen Schichten. Nur die Hälfte bis ein Zehntel der Energie muß bei ihrer Herstellung eingesetzt werden.

 

Solarspeicher

Bei Solarspeichern unterscheidet man zwischen zwei Typen. Bei einem Typ dient der Solarspeicher nur der Bevorratung des erwärmten Warmwassers, bei dem anderen Typ dient er auch als Pufferspeicher für die Heizungsunterstützung.

Das Volumen des solaren Brauchwasserspeichers sollte etwa das 1,5- 2,0 -fache des täglichen Warmwasserverbrauchs umfassen, d.h. 80- 100 Liter pro Person.

Üblicherweise kommen emaillierte Stahlspeicher zum Einsatz, wie man sie aus der konventionellen Heizungstechnik kennt. Sie benötigen als Korrosionsschutz eine Magnesium oder Fremdstromanode. Edelstahlspeicher verfügen über eine längere Lebensdauer, sind aber um einiges teurer und brauchen keine Anode.

Gute Solarspeicher haben, wie übliche Warmwasserspeicher, eine schlanke, zylindrische Form, damit sich im Speicher eine Temperaturschichtung bilden kann. Diese erlaubt eine optimale Nutzung des erwärmten Trinkwassers im oberen Speicherbereich, ohne daß der gesamte Speicherinhalt auf die gewünschte Temperatur erwärmt werden muß. Eine unerwünschte Durchmischung des Speicherinhalts, durch zufließendes Kaltwasser, wird durch eine spezielle Rohrkonstruktion oder eine Prallplatte verhindert. Die Anordnung des Solarkreis- Wärmetauschers im unteren, kälteren Speicherbereich bewirkt, daß der Kollektor durch niedrige Einlauftemperaturen in einem günstigeren Wirkungsbereich arbeitet.

Damit die Nachheizung nicht ein unnötig großes Volumen nacherwärmen muß, ist der Ladekreis- Wärmetauscher im oberen Teil des Speichers untergebracht.

 

 

Solar- Regelung

Meistens ist ein einfacher Temperaturdifferenzregler für die Regelung einer kleinen Solaranlage zur Warmwasserbereitung ausreichend. Der Regler stellt über zwei Temperaturfühler fest, wann die Temperatur am Kollektoraustritt höher ist als im Speicher auf Höhe des Solarkreis- Wärmetauschers und setzt daraufhin die Solarkreis- Umwälzpumpe in Betrieb. Meist werden die Solarregler so eingestellt, daß für den Pumpenstart eine Temperaturdifferenz von etwa 5- 8°C zwischen Kollektor und Speicher notwendig ist. Sinkt diese auf 2- 3°C ab, wird die Umwälzpumpe durch den Solarregler wieder außer Betrieb genommen.

 

Montage / Installation

Sonnenkollektoren werden meistens auf Dächern in Südrichtung installiert. Die Dachkonstruktion wird gewählt, um eine Verschattung der Flächen zu vermeiden. Kollektoren sollten aus gestalterischen Gründen möglichst zusammengefaßt zu einem Kollektorfeld, in formaler Beziehung zur sonstigen Dachfläche, eingebaut werden.

„In Frage kommen:

 

Auf- Dach- Montage: Hierbei werden Flach- und Röhrenkollektoren oberhalb der vorhandenen Dachdeckung, in der Regel parallel zu dieser, auf Metallprofilen befestigt. Die Profile werden an Haltewinkeln unterhalb der Dachdeckung (oder auf Spezialdachpfannen selbst) stabil gegen Winddruck- und sogkräfte befestigt. Die zusätzliche statische Last muß bei der Dachkonstruktion berücksichtigt werden.

Der Anschluß der Rohrleitungen, die durch das Dach eingeführt werden müssen, erfolgt ebenfalls oberhalb der Dachabdeckung.

Der Vorteil besteht darin, daß, insbesondere beim nachträglichen Einbau, die Dachhaut erhalten bleibt und keine Anpaßprobleme entstehen. Formal wirken die aufgesetzten Kollektoren allerdings eher störend als bei der In- Dach- Montage.

In- Dach- Montage: Bei der dachintegrierten Montage in geneigten Dächern bilden die Kollektoren gleichzeitig die Dachdeckung, wobei formal die Dachstruktur erhalten bleibt.

Übliche Flachkollektoren werden überwiegend mit einem fertigen Eindeckrahmen geliefert, der wie ein Dachfenster auf die Dachlatten aufgelegt und an diesen befestigt wird. Die Anschlüsse zwischen den einzelnen Kollektoren und zur Dachdeckung hin müssen regensicher verblecht werden.

Die Kollektoranschlußleitungen können unterhalb der Dachhaut im Zwischenraum der Dachsparren verlegt werden.

Dachintegrierte Montage: Hierbei werden die Kollektoren (Montage unter transparenten Acryl- Dachpfannen oder -Wellplatten) unterhalb der Dachlatten verlegt.

Wegen der Beschattung durch die Dachlatten und die geringere Transparenz der Abdeckung ist der Wirkungsgrad natürlich geringer, wodurch die Kollektorfläche um mindestens 30% größer ausgelegt werden muß.

Frei aufgestellte Montage: Auf Flachdächern oder im Freien werden Kollektoren mit entsprechenden Stützkonstruktionen in der erforderlichen Neigung aufgestellt. Dabei sollte eine Durchdringung der Dachhaut möglichst vermieden werden (Aufstellung z.B. auf Betonplatten).

Bei der freien Aufstellung sind zusätzliche Lasten und Windkräfte zu berücksichtigen, ferner ist auf kurze Verbindungen und eine gute Dämmung der Leitungen zu achten.“

 

Bei der Auswahl der Rohrleitungen ist auf die Temperaturbeständigkeit des Materials zu achten. Im Vorlauf können Temperaturen von bis zu 250°C erreicht werden, die Rohre und die Isolierung beschädigen.


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